2025 bringt die tolle Situation, dass man sein Heim vom Router bis zum Server und Laptop frei halten kann. Das war nicht immer so und ich kann nachvollziehen, dass man trotz freier Hardware gewisse Ansprüche an die Geschwindigkeit hat.
Derzeit gibt es Haswell (7th gen) für um die 50€ - das ist mehr als fix genug für tägliche Aufgaben. Es gibt noch eine neuere Generation Kaby Lake (8th gen) im 3050 und coreboot hat auch Skylake für einige ATX-Boards - das läuft aber noch nicht so 100% rund.
Aaaaaaber man kann mittlerweile tatsächlich einfach was kaufen, intern ohne Werkzeuge flashen und es geht einfach.
Wer darauf besteht kann sich ein Intel 12th Gen Board holen, hier Details von Dasharo und damit Coreboot nutzen. Ungetestet!!!
Aufgrund der wundervollen Arbeit von Mate Kukri werden die nächsten Monate und Jahre noch massenhaft neuere Intel-Boards mit Bootguard entsperrbar und Coreboot-fähig werden. Also wer keine Lust auf billige, aber alte Teile hat kann auch Generation 12 bis 14 von Intel erwarten.
Ich halte von denen aber nicht viel, weil die nur ~60% Open Source sind. Mit SSD und guter Heim-Netzwerk-Architektur bringen die derzeitigen Haswell und Kaby Lake R schon mehr als genug Leistung! Was ich so ankaufe kommt mit UEFI und mechanischer Festplatte, ist daher natürlich schnarchlangsam mit Windows 10. Keine Frage, das will man nicht nutzen, aber alle Geräte hier booten mit Libreboot und SSD binnen 20 Sekunden und sind snappy ohne Ende, dazu für 50-100€ einfach ausgetauscht.
Nur mal zum Vergleich, für 50€ erhalten Sie schon problemlos 7000 Punkte in Passmark mit einem Optiplex 9020, Intel 12th Gen macht etwa 17000 und die Boards kosten schon 150-200€ - es lohnt einfach derzeit noch nicht, zumal die meisten da auch nur DDR4 schieben.
Wenn Sie nicht wissen, was Sie sich kaufen sollen kaufen Sie sich einfach ein T480(s) von Lenovo. Nur extern flashbar, die Faulen schicken es zum Flashen ein. Die gibt es auch mit Touchscreen!
Passmark 6204 / 2112 für einen i7-8650U
DDR4-Speicher etwa 40GB/sec im Dual-Channel (ungemessen! Technisches Limit)
Im Wiki schön ersichtlich: Es lassen sich alle möglichen modell-fremden Screens installieren, wer also auf 4K besteht oder gläserne Touchpads mag - hier wird man nerd-glücklich. Wer Libreboot oder Coreboot selbst kompiliert - es gibt natürlich einen Parameter Fn und Strg zu tauschen!
Beim Kauf sollte man eigentlich nur beachten, dass die CPU nicht gerade ein i3 ist und wer kein Display tauschen will: Keine 1366x768 Panels kaufen. Die haben kein IPS und sehen einfach nur furchtbar aus. Alle 1080p Panels sind aber IPS!
Das Book verträgt ohne Murren 64GB Speicher. Alle Modelle erlauben zudem den Einbau einer normalen 2,5" SSD und das Mobil-Modem steckt in einem Slot der auch eine 2. NVMe vertragen könnte (GRUB meckert evtl und in meinem Fall noch ungetestet!). Streng genommen bekommt man damit 8 TB mobil und die Threads und Speicher reichen auch für Server-Aufgaben. Der ideale Begleiter!
Die Books gibt es aus Leasing-Rückläufern schon ab 150€ (mein Model mit i7-Vollausbau kam faire 250€).
Die Geräte sind rasend schnell, sehr hohe Verbreitung und Normierung, auch Ersatzteile also kein Thema.
Möglich, dass in Zukunft noch andere und ähnliche Geräte kommen, derzeit aber die beste Option und absehbar >10 Jahre Support und Ersatzteile.
Ich hab es nie hinbekommen mit dem Pi Pico zuverlässig zu flashen und nutze einfach einen CH341A (den kann man vorher ans Multimeter hängen und sich vergewissern, dass kein 5V anliegt). Zuverlässig funktioniert auch ein Pi Pico W - evtl. ziehen die einfach mehr USB-Strom aufgrund des WLAN-Chips.
Link zu Libreboot, dort auch vorbespielt bestellbar
Not working: Thunderbolt, GeForce Add-in GPU.
Passmark 5234 / 2033 für den üblichen i5-4570
Passmark 7009 / 2201 für "Stromspar" i7-4790S
DDR3-Speicher max 25,6GB / sec. in Dual-Channel - gemessen, schaffen die Geräte auch libre.
Für größere Server wie für Workstations ist hier die nutzerfreundlichste Option ein Dell 9020 SFF oder MT. Beide passen in normale ATX-Gehäuse. Intern flashbar ohne extra Tools - bis auf Kleinigkeiten bei der Lüftersteuerung und das Problem, dass Dell eigene Netzteile und Lüfter-Anschlüsse nutzt sind das von der Fabrik her auch Geräte die sich Normaluser untern Tisch stellen und dann 5 Jahre vollstauben lassen.
Die Verarbeitung ist ausserordentlich gut und die verbauten Netzteile haben alle 80 Plus - Einkaufspreis liegt bei 50€ - da kann man sich gleich 2 holen und tauscht bei Problemen in 5 Minuten das Gerät aus.
Not working: -
Die 9020 MT brauchen etwas mehr Strom, haben aber den Vorteil, dass dort 2 volle 16x Steckplätze verbaut sind, damit ist volles NVMe mit 4000MB/sec. möglich und noch eine Extra GPU wenn die 2x DP nicht reichen.
Beide vertragen mind. 3 SATA-Speicher.
Speicher ist 32GB DDR3(!) maximal.
Die SFF brauchen etwa 30 Watt, wem das zuviel für Server ist:
Passmark 5204 / 1911 für i5-7500T
Passmark 4760 / 1778 für i5-6500T
Passmark 3772 / 1940 für i3-7100T
DDR4-Speicher etwa 40GB/sec im Dual-Channel (ungemessen! Technisches Limit!)
Sie sehen schon, hier reicht ein billiger i3 für eine Firewall oder einen HTPC völlig aus - keine Scheu hier Leasing-Geräte für 40€ zu kaufen, die Dinger sind immernoch rasend schnell - nur halt kein Windows 11!
Absolut idiotensicher intern zu flashen und direkt nutzbar - mit NVM-SSD, 16GB und i5 problemlos für unter 100€ erhältlich. Die CPU ist für tägliches Arbeiten völlig ausreichend, es gibt aber nur 1x DP und 1x HDMI - zudem ist man auf die interne VGA beschränkt.
Trotzdem - das Gerät ist im Betrieb quasi lautlos und hat gegenüber dem 9020 auch schon AESNI - openvpn macht damit problemlos Glasfaser-Geschwindigkeit ohne dass man auf Wireguard etc. ausweichen muss und die CPU langweilt sich bei 20% trotz Gigabit-VPN.
Der MiniPCIe-Steckplatz verträgt eine 2. Netzwerkkarte und mit 2 Spacern kann man die elegant aus dem VGA-Anschluss ausleiten (2. Bild)
Speicher ist 32GB DDR4 maximal.
Wer dann OpnSense installieren will: Txtmode-ROM ohne Grub nutzen, bootet dann auch FreeBSD völlig problemlos.
Geeignet auch als ThinClient oder HTPC.
Not working: -
Super Display (2400x1600), arm64 und keine Lüfter - als Ebook-Reader nutzbar, sogar ein Stylus dabei.
Wäre das interne WLAN stabil oder wenigstens austauschbar wäre das die eierlegende Wollmilchsau. Ich nutze wenn es stabil laufen soll einen USB-Stick, ansonsten reicht für normale Nutzung, also nur Surfen, kein VPN, etc. auch das interne WLAN aus.
Debian installieren ist nicht ganz trivial, aber wenn es einmal läuft ist das 1:1 eine x86 Roadwarrior Alternative die man im Gegensatz zu den andern Chromebooks sogar über eine USB-Solar-Powerbank laden kann.
Leider nur sehr teuer aus den USA oder GB zu bekommen! Ausserdem wird man mit den Chromebook-Tastaturen manchmal etwas genervt und wirklich neue Layouts will das freedesktop-Team irgendwie nicht. Dann wird sich gern mit was beholfen was nur gepatcht wird ... Bei US-Geräten fehlt auch die 2. Taste am linken Shift (UK kaufen!).
Würde ich mittlerweile nicht mehr kaufen, aber schöner Tablet-Ersatz wenn es einmal läuft.
Link zu Libreboot - Chromebooks
Not working: Wifi
Hach wie die Zeit vergeht - doch so begann die Reise zu 100% libre hardware. Heutzutage quasi unnutzbar langsam sind das immernoch tolle Geräte die sich 100% mit freiem Code betreiben lassen.
Es gibt auch noch Veyron Mickey, das ist der ASUS Chromebit CS10 HDMI-Stick (ebenso völlig unbrauchbar langsam, nur 1080p) der sicherlich auch irgendwie Libreboot bekommen kann, aber man muss es ja nicht übertreiben.
Im 2. Bild oben rechts auch der ultra-langsame Atom Intel D945GCLF2D der als Router fungierte. Von dem hab ich leider keine eigenen Bilder mehr und ehrlichgesagt war das auch etwas Selbstkasteiung und Paranoia.
Hier noch für alle Freunde von alten Schiffen mein Vollausbau des KGPE-D16 mit 256GB RAM:
Das war 2021 noch die einzige Option 4GB/sec. Speicher libre zu bekommen, mittlerweile erreicht man das auch mit einer NVM - aber die Zugriffszeiten sind natürlich immernoch der absolute Knaller. In beide CPU/RAM Combos passte da noch geerraaaadde so die Wikidata-Datenbank rein. Mega!!! Natürlich heizt man hier seine Wohnung mit 250W und mittlerweile eher Coffee-Table und rollbarer Hardware-Schrank :D
Und natürlich mein erstes freies Board, das GA-G41M-ES2L mit dem letzten noch funktionierenden 4GB-Stick und einem angepassten Xeon. Dieses Board habe ich über 7 Jahre lang genutzt und war mein Einstieg in Libreboot/Coreboot. Tolles Board mit 2. BIOS-Chip der mit der Powertaste getriggert werden kann - für Experimente mit nur internem Flashen ein super Gaudi!
Da 4GB-Riegel so ultra teuer sind lief das Board auch eine Weile mit einem Kernel der explizit einen defekten Bereich in einem Riegel ausgespart hat. Das geht! Also wer solche Riegel noch hat und libre (fast!) 8GB schieben will, mit memtest kann man in den Optionen auf die Kernel-Parameter umschalten.
Hängt mittlerweile als Deko an der Wand!